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Die
Schützengesellschaft Bauen / 14. August 1971 Urner Wochenblatt Nr. 63 Urner Pulverdampf und Mouchen Eine Serie in 70 Fortsetzungen für das "Urner Wochenblatt" von Edy Fankhauser, Altdorf Die Schützengesellschaft Bauen Zum Anlass des Eidgenössischen Schützenfestes in Chur 1949 brachte die Schweizer Illustrierte unter dem Titel: "Schützen aus dem Lande Tells" über die Schützengesellschaft Bauen eine mehrseitige Reportage, worin unter anderem stand. "Neben der Ortsfeuerwehr gibt es in Bauen nur zwei Vereine: den Cäcilienverein für die weibliche und die Schützengesellschaft für die männliche Dorfbevölkerung. Von den bis Mitte Mai bestellten 47 000 Schiessbüchlein für das Eidgenössische Schützenfest 1949 wanderten nur 18 Exemplare nach Bauen, und damit haben wir gleich die zahlenmässige Stärke des "Churer Teams", welches die kleinste Sektion des urnerischen Kantonalschützenvereins in friedlichem Landeswettstreit vertritt. Dass die Mannen von Bauen ihre Waffe zu handhaben verstehen, bewies bereits der Erfolg von 1939 in Luzern, wo die in der 4. Stärkeklasse konkurrierenden Sektion von den 180 Gesellschaften im 32. Rang figurierte. Wenn man das Erfolgsgeheimnis der Bauener Schützen, die weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart überragende Einzelmeister aufweisen, ergründen will, so muss man nur den im Jahre 1928 mit einem Kostenaufwand von nahezu 18 000 Franken erstellten, mit allen Attributen der modernen Meldetechnik ausgestatteten Schiessstand gesehen haben. Das zur Tradition gewordene alljährliche Grümpelschiessen, an dem nicht nur die gesamte männliche Bevölkerung, sondern sogar 60jährige Frauen aktiv teilnehmen, hat seinen historischen Ursprung vermutlich in jenen Schreckenstagen, als Napoleons Okkupationstruppen von Seelisberg her auf dem heute noch unverändert bestehenden Saumpfad das Dörfchen heimsuchten. Hinter den Schützen kauert der männliche Nachwuchs, die sogenannten Bogenschützenbuben, mit Armbrust oder Flobert, und wartet, bis der Bogenschützenvater einige Minuten zu Instruktionszwecken erübrigen kann. Es ist bestes Schweizer- und Schützenholz, das hier, abseits vom lärmenden Getriebe der Verkehrs- und Bevölkerungszentren, heranwächst und sich nicht nur in friedlichem Schützenwettstreit, sondern auch in Zeiten der Gefahr bewärt. Aus den Akten, die man 1958 bei der Schützenfamilie Aschwanden im Gurgeli fand, geht hervor, dass Bauen schon 1858 einen Schützenverein besass. Denn eine Jahresrechnung aus jener Zeit weist Ausgaben in der Höhe von 41.67 Franken und Einnahmen von lediglich 29.40 Franken auf. Schon damals hielt man eine Schützenjahrzeit, die mit 1.54 Franken zu Buche stand. Als Zeigerlohn wurde 1858 80 Rappen ausbezahlt. Der "Sebastian" hat eine Medaille von 1748 Traditionsgemäss haben auch die Bauener Schützen einen prächtigen "Sebastian", der mit Metallplaketten aus den Jahren 1748, 1782, 1788 und 1834 bestückt ist. Ein Absendbuch vom Jahr 1873 bis 1901 beweist, dass damals Zinsen einkassiert wurden, von denen zwei bis auf den heutigen Tag eingezogen werden. So bezieht man noch heut den Zins vom Waseneggli und der Altdorfer Planzermatte. Regelmässig wurden sogenannte Kirchweih- und Hosenschiessen durchgeführt, zu denen auffallend viele auswärtige Schützen eingeladen wurden; so Schützen aus Seelisberg, Sisikon, Isenthal, Altdorf, Flüelen, Brunnen, Attinghausen, Seedorf, Spiringen, Erstfeld und Göschenen. Man traf sich beim bis zu sieben Mal jährlich durchgeführten Dorschiessen, an welchen auch immer ein Herr Pfarrer Imhof beteiligt gewesen sein soll. Sehr alt ist in Bauen das sogenannte Knabenschiessen, an dem seit einigen Jahren auch alle drei Jahre die schulpflichtigen Mädchen mitschiessen können. Schiessstand als Ferienlager benützt Bis zum Jahre 1902 wurde vom alten Schützenhaus am See her bis zum Biel-Ufer, jetzt Haus Ledergerber, geschossen. 1903-1927 schoss man von der Huttegg in Richtung Tabletwald. Die heute benützte Schiessanlage wurde 1928 mit fünf Scheiben eröffnet. 30 Jahre später, 1958, baute man östlich ein kleines Restaurant mit Keller und WC-Anlagen dazu. 1967 wurde die Schiessanlage mit einem Kostenaufwand von 24 006.10 Franken erneuert und der Schützenstand auf sechs Scheiben erweitert. Eine Besonderheit des Schiessstandes besteht darin, dass jener seit 1960 jeweils im Sommer für zirka zwei Monate als Ferienlager vermietet wird. Schon 1883 gab es einen Schützenfähnrich Bereits 1883 wird erstmals in der Bauener Schützenchronik ein Schützenfähnrich aufgeführt. Die alte Vereinsfahne aus dem Jahr 1885, die noch recht gut erhalten ist, wird im Restaurant des Schiessstandes aufbewahrt. Ein besonderer Freudentag war der 19. Mai 1963, als die neue Fahne, der Marie Aschwanden-Kempf, Gurgeli, und Josef Infanger, Biel/Bauen, als Patenpaar beistanden, festlich eingeweiht wurde. Zu den geselligen Schützenanlässen traf man sich seit Menschengedenken im Restaurant Schütze. Nachdem am 25. März 1945 Josef Wirth vom Hotel Schiller in den Vorstand der Bauener Schützen einzog, unterhielt der Verein bis 1978 auch dort einen Kranzkasten, und man traf sich zu Absenden und Versammlungen. Grümpelschiessen 1901 Zum 1. Grümpelschiessen traf man sich am Montag und Dienstag des 11./12. Novembers 1901. Von da weg traf man sich alle zehn Jahre zum selben Anlass, an dem Damen und Herren teilnehmen konnten. Alle fünf Jahre, aber erstmals seit 1915, ist der Schützenverein Bauen durchführende Sektion eines Freundschaftsschiessens zwischen Brunnen Militär Morschach, Sisikon und Riemenstalden. 400 Schützen kamen 1959 zum Jahrhundertschiessen nach Bauen. Vier Jahre später machten am Fahnenweihschiessen 344 Schütze mit. Am Standeröffnungsschiessen 1968 konnten die Bauener 475 Teilnehmer willkommen heissen. In den Jahren 1964 und 1978 organisierte der Verein das Winterschiessen. Treffsichere Schützen Die Schützen aus Bauen verstanden es nicht nur, Schützenkameraden gastlich aufzunehmen, sondern sie waren in der Feuerlinie auch treffsichere Schützen. Seit Luzern 1939 klassierte man sich in ihrer Kategorie von 177 Sektionen im 39. Rang. Josef Infanger war in Biel ausgezeichneter dritter im Ehrengabenstich, und in Zürich belegte Guido Aschwanden im Ehrengabenstich den 28. Platz. 1974 stellte der Verein mit Alberik Zwyssig den Kantonalen Jungschützenmeister. Zu den grössten Erfolgen der Bauener Schützen gehören zweifellos die mehrmaligen Siege im Historischen Landsgemeindeschiessen in Schattdorf. Hier haben die Schützen aus Bauen alles schön der Reihe nach gewonnen, was es zu gewinnen gab. Militärschiessverein zwischen 1895 und 1922 Nachdem im Jahre 1895 auch die Mannschaften des gewehrtragenden Landsturms als schiesspflichtig erklärt wurden, stieg die Zahl der Schützen der Gemeinde Bauen erheblich. So wurde die Frage angeregt, ob es nicht am Platze wäre, in Bauen einen Militärschiessverein zu gründen. Dies kann man in einen Protokollauszug vom Mai 1895 lesen. Durch Holzverkauf, bewilligt von der Korporation Uri und Bauen, konnte hierfür ein Fond von 700 Franken eingelegt werden. 1886 entschädigte man den Sekretär pro Mitglied mit 10 Rappen und 1899 mit 25 Rappen. 1900 wurde der Vorstand beauftragt, für einen neuen Schiessplan besorgt zu sein. Erstmals zu einem Wettkampf mit den Militärschützen Brunnen traf man sich am 1. August 1915. 1922 wurde der Militärschiessverein Bauen wieder aufgelöst. Bauen hatte schon mehr Mitglieder als stimmfähige Bürger In der über 100jährigen Geschichte des Urner Kantonalverbandes kam es bis heute nur einmal vor, dass in Bauen eine Kantonale Delegiertenversammlung stattfand. Dies kam 1978 dank dem Nationalstrassenbau zustande, als man in der Kantine Huttegg die Urner Schützen willkommenheissen konnte. Die Schützengesellschaft Bauen hat gegenwärtig einen Bestand von 75 Mitgliedern, wovon deren 39 mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet sind, und seit dem März 1971 bekleidet der grosse Gönner des Schützenvereins Bauen, Alfred Flury, das Amt eines Ehrenpräsidenten. Ja, es gab Jahre, in welchen der Schützenverein Bauen mehr Mitglieder zählte als die Gemeinde stimmfähige Männer. Wie viele andere kleine Gemeinden müssen auch die Bauener immer wieder Wegzüge junger Mitglieder verkraften, die aus beruflichen Gründen die Gemeinde verlassen. Umso erfreulicher ist es aber festzustellen, dass gerade dies Weggezogenen mit dem Schützenverein kameradschaftlich eng verbunden bleiben, denn die Schützenkameradschaft von Bauen ist legendär. Blättern wir in der Geschichte der Schützenpräsidenten der vergangenen 55 Jahre zurück, so stellt man fest, dass in 35 Jahren sieben Präsidenten mit dem Namen Aschwanden dem Verein vorstanden. Dreimal hiess der Präsident Infanger, zweimal Ziegler und je einmal Arnold, Kempf und Truttmann. |
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