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2009
2. April / Lawine in Gurtnellen Bild: Eine Wolke
aus Staub und Schnee bringt das Dorf Gurtnellen für einige
Augenblicke zum Verschwinden.
Und plötzlich war es nacht Hans Luzzani Korporation Uri / Geschäftsbericht 2009 Es ist Donnerstag, der 2. April 2009. Hans Luzzani hat Feierabend und verabschiedet sich von seiner Frau, um einige Schritte durch den Wald zu gehen. Gemeinsam mit seinem Hund macht er sich auf den Weg in Richtung Autobahnrastplatz unterhalb der Wylerplanggen. Der Pfad steigt zunächst an, bevor er parallel zur Gotthardautobahn verläuft. Trotz des ständigen gedämpften Rauschens, das von der Fahrbahn zu ihm heraufdringt, geniesst der gebürtige Gurtneller die Ruhe des frühen Aprilabends. Da zerreisst ein gewaltiges Krachen die Stille. Ein ohrenbetäubendes Prasseln folgt, durchschnitten vom Quietschen und Knarren berstender Bäume. Zweige knacken, eine Druckwelle lässt Luzzani den Boden unter den Füssen verlieren, trägt ihn weg wie ein Luftkissen. Dunkelheit umschliesst ihn. Geistesgegenwärtig gelingt es ihm, Halt zu finden, sich zu orientieren - und blitzartig kehrt zu machen; seinen Hund an seiner Seite. Reflexartig der Griff zum Handy. Doch die Brusttasche ist leer. Seine Augen suchen den Kiesboden ab. Da! Das Handy. Er nimmt es und rennt so schnell er kann. Bloss weg vom höllischen nicht enden wollenden Getöse, weg vom fliegenden Geröll und den donnernden Baumstämmen. Keuchend hält er inne, dreht sich um. Der Berg scheint abzurutschen, ergiesst sich über die Galerie der Autobahn und verschüttet die Kantonsstrasse. Der Lärm hört nicht auf und die Erde vibriert. Da klingelt sein Handy: "Mein Gott, ist alles in Ordnung?" Seine Frau war gerade auf der Post, als die Lawine ins Tal donnerte. "Ja, mir geht es gut." Hans Luzzani hatte so etwas noch nie erlebt. Er, der schon seit seiner Geburt in Gurtnellen lebt und so manche Wylerplanggen-Lauwi gesehen hat. Aber eine derartige Wucht war ihm neu. "Wenn ich nicht sofort reagiert hätte, hätten mich die Bäume erwischt", resümiert der Urner nachdenklich und fügt an: "Da war ein besonderer Schutzengel am Werk." Wie lange das Inferno dauerte, kann er nicht mehr genau sagen. "Vielleicht zwanzig, vielleicht dreissig Minuten?" Danach legte sich der Staub allmählich, das Dorf wurde wieder sichtbar und mit ihm die Hinterlassenschaften der Naturgewalt: überall Tannenzweige, Äste, Wasser. Autobahn und Rastplatz waren mehrere Zentimeter überflutet. Wie durch ein Wunder wurde niemand verschüttet. Die beiden Linienbusse, die immer gegen fünf Uhr nachmittags durch Gurtnellen fahren, hatten die Unglücksstelle nur wenige Augenblicke vor der Lawine passiert. |
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