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Die
Kirche St. Idda in Bauen Auf diesen
Seiten möchte ich einen speziellen Einblick in die Kirche
St.Idda geben. Das schöne Wetter verlockte mich eines Tages zu
einem Fotografier-Dorfspaziergang. Bei St. Idda. standen beide
Türen weit offen, die Sonnenstrahlen durchfluteten den
geschmackvoll gestalteten Innenraum. Jeder fühlte sich
eingeladen. Dass ich im Gotteshaus frei herumfotografieren durfte,
verdanke ich der freundlichen Frau G.Studer (Kirchenratsvorstand), die
sich gerade auf einen Wortgottesdienst vorbereitete und sich dennoch
Zeit nahm, mir mit Begeisterung die Schätze vorzustellen und
mir Einiges zu berichten. Da ich Interesse zeigte drückte sie
mir gleich eine gute Kirchenbeschreibung von Pfarrer Urs Guldimann in
die Hand. Das Resultat, Wort und Bild geeint, können alle nun
im Internet entdecken.
Bei deinem Eintritt lege die zeitlichen Geschäfte beyseits und beschäftige dich mit dem, was der Heiligkeit des Orts angemessen ist. Darunter ist die Jahreszahl 1812. Über dem Seitenportal steht die Inschrift: Mein Haus ist ein Bethaus. Am 13. März 1802 wurde die Kaplanei zu Bauen von Seedorf getrennt und die selbstständige Pfarrei Bauen errichtet. Die alte Kapelle war mit 6,3 m Länge und 5,3 m Breite zu klein geworden. Vergrössern und Erweitern schien nicht möglich zu sein. Der Raum zwischen Hang und See war zu klein.1807 wurde trotz grosser Bedenken beschlossen, eine neue Kirche zu bauen. Um den Bauplatz zu vergrössern, wurde Erdreich von der Hangseite abgetragen und seeseits aufgeschüttet. Man
nahm mit dem Kloster Einsiedeln Verbindung auf. Der Abt von Einsiedeln
stellte Bauen den Klosterbaumeister Br. Jakob Natter zur
Verfügung. Innert kurzer Zeit zeichnete Br. Jakob
Pläne und bereits am Osterdienstag, den 19. April 1808 wurde
der Platz für den Chor ausgemessen, und am 29. April 1808 der
erste Fundamentstein gelegt. Doch am 15. August desselben Jahres entlud
sich ein gewaltiges Unwetter über Bauen. Der Bach trat
über die Ufer, das Pfarrhaus wurde überschwemmt, das
Schützenhaus zerstört. Alle Kräfte der
Bevölkerung wurden nun für die Behebung der
Schäden gebraucht so, dass mit dem Kirchenbau nicht mehr
weitergefahren werden konnte.
Im Mai 1808 stiftete Stephan Aschwanden ca. 500 Gulden für neue Glocken. In Wollerau kaufte man also 2 Glocken. Man brachte sie nach Bauen und schon in der drauffolgenden Silvesternacht läutete man in Bauen weit über den See hinaus das neue Jahr ein. Auf dem Bauplan von Br. Jakob Natter war nur
ein Dachreiter auf dem First vorgesehen. Die Bauener aber wollten einen
Glockenturm für ihre neuen Glocken. Da man sich damals nicht
einigen konnte, wurde Br. Jakob Natter als Architekt und Planverfasser
entlassen. Nachdem Pfr. Kaspar Würsch, der sich um den
Kirchenbau grosse Verdienste erworben hatte, kurz vor Weihnachten auch
noch demissioniert hatte, nahm nun der Ratsherr und Uhrmacher Andreas
Infanger den weiteren Kirchenbau in seine Hand. Er beendete die
Pläne für den Kirchturm der 1811 noch vor der Kirche
gebaut wurde, um die alte Kapelle noch möglichst lange
für den Gottesdienst brauchen zu können.
Man zog dann die Mauern der neuen Kirche um die alte Kapelle hoch soweit das ging, und riss erst 1812 die alte Kapelle ab. Von der Innenausstattung versuchte man einiges zu verkaufen. In die neue Kirche wurde übernommen: Die St. Iddastatue
im Chor links. Es ist anzunehmen, dass sie im Hochaltar der alten
Kapelle gestanden hat. Sicher lag ihr zur Seite noch der verloren
gegangene Hirsch. Wer diese schöne Fürstin im reichen
Rokokogewand geschaffen hat, wissen wir leider nicht. Diese Statue kam
wohl bei der Renovation der alten Kapelle um 1760 nach Bauen.
Die beiden
Reliquienbüsten neben dem
Hochaltar von St.
Magnus und St. Viktoria dürften um 1720 in der
Werkstatt des berühmten Wallisers Johann Ritz entstanden sein.
Sie haben nun einen gebührenden Platz in der neuen Kirche
gefunden.
Ob die beiden weiss gefassten Anbetungsengel neben dem Tabernakel auch noch aus der alten Kapelle stammen, ist unbekannt. Um 1780 wurden sie von einem unbekannten Künstler geschnitzt. Die
beiden Vortragskreuze (das eine als Altarkreuz)
stammen aus noch älterer Zeit. Das eine aus dem Ende des 16.
Jahrhunderts, wurde in Seewen im Schutt des Bergsturzes gefunden und
renoviert. Das andere Kreuz, um 1700 geschaffen, könnte
ebenfalls zur Ausstattung der alten Kapelle gehört haben.
Um dieses grosse Deckenbild herum sind vier
kleine Bilder aus dem alten Testament angeordnet: Die Vertreibung
aus dem Paradies, mit dem Hinweis auf die
Erlösung. Der kleine Moses,
der im Binsenkörbchen gefunden wird, als Vorausbild
für Christus, den wahren Erlöser.
Auf der Bergseite, mit dem Hinweis auf Maria,
die beiden Frauengestalten: Esther,
die grosse Fürbitterin beim König und Judith,
die den Holophemes enthauptet. Um diese Bilder herum ist das grosse
Stuck-Rosengehänge, das sich auch im Chor um die Fresken herum
wiederholt.
Hier im Chor ist das grosse Abendmahlsbild. Christus mit den 11 Aposteln am gedeckten Tisch, vor ihnen Judas,der mit dem Geldbeutel in der Hand ins Verderben eilt. Darum herum sind einfarbig die Symbole der drei göttlichen Tugenden: Glaube mit Buch und Kreuz, Hoffnung mit dem Anker, Liebe mit dem Herzen. Bergseits in einer gemalten
Fensteröffnung (links im Chor, über der
Tür), blicken Bruder Klaus
und Karl
Borromäus, wie zum Fenster herein auf den Altar.
Das grosse St. Iddabild
im Hochaltar stammt von Johann Michael Feichtmayer und ist 1706 gemalt.
Dieses Bild war wohl ursprünglich im Hauptaltar der St.
Iddakapelle von Fischingen. Der Urner Chorherr Karl J. Puntnner aus
Bischofszell, hat es 1811 an Bauen verschenkt.
Das Bild zeigt den
nächtlichen Gang der
Heiligen zur Mette in Fischingen. Unter dem nonnenhaften
Schleier kommt das reiche Gewand der Gräfin zum Vorschein.
Engel begleiten sie und der Hirsch mit den Kerzen auf dem Geweih
leuchtet ihr den Weg. Im dunklen Hintergrund ist die Toggenburg zu
sehen und zuoberst schauen niedliche Barockengel auf die Pilgernde.
Moosbruggers Einfassung mit dem einfachen Goldrahmen und dem reichen
Baldachin mit dem roten Tuchgehänge bilden einen
eindrücklichen Rahmen um das schöne Bild.
Altäre und Kanzel bilden eine Einheit. Stuckmarmor und vergoldete Schnitzereien sind an beiden Orten zu finden. An der Tabernakeltür und an der Kanzel sind in gleicher Art die geschnitzten und vergoldeten Flachreliefbilder angebracht: Die Jünger von Emmaus und der göttliche Sämann. Eine kleine Predigt aus dem Pfarreiblatt Eine ausgesprochen gesprächige Frau, die mit ihren Worten im Städtchen viel Unfrieden gestiftet hatte und darunter litt, kam klagend zu ihrem Pfarrer. Dieser kannte bereits ihr Problem und wusste damit umzugehen. Er hatte eine gute Idee, um ihr eine wichtige Lehre fürs Leben mitzugeben. Ohne viel zu erklären, bat er sie um eine sonderbare Handlung: Sie sollte mit einem Deckbett voller Federn auf den Kirchturm steigen und den Inhalt von dort oben ausschütten. Ein wenig mürrisch tat sie es und kam dann wieder zum Pfarrer zurück. "Und was nun?", war dann ihre Frage. Der Pfarrer bat sie nun höflich, all die verstreuten Federn wieder einzusammeln. "Das ist doch unmöglich", bekam er umgehend zur Antwort. "Ja, und genauso ist es mit ihren Worten. Was sie einmal ausgesprochen haben, können sie nicht wieder zurück nehmen." Da ging der Frau ein Licht auf, und sie erkannte, was sich in ihrem Leben ändern musste. Auf dem rechten Seitenaltar finden wir das Bild der Steinigung des Hl. Stephanus. 1796 wurde es von Franz Carl Stauder geschaffen. 1811 hat es Beckenried an Bauen verschenkt. In grossartiger Komposition ist die knieende Gestalt des jugendlichen Stephanus im reichen blauen Diakonatsgewand ein Blickfang. Er schaut empor, zum offenen Himmel. Kräftige Steiniger werfen grosse Brocken auf ihn, währenddessen der junge Saulus unten hütet. Auf dem linken Seitenaltar ist die Marienkrönung von Messmer. Da man mit der Freskenmalerei von ihm sehr zufrieden war, hat man Messmer auch den Auftrag für den Marienaltar übergeben. In der
Mitte des
Bildes ist die grosse, hehre Gestalt Marias.
Ihr festliches Gewand wird auf einer Seite von einem Engel gehalten,
ein anderer Engel zu ihren Füssen hält Lilie und
Spiegel. Maria wird von Gott Vater
und dem Sohn
mit einer barocken Krone gekrönt. Zuoberst ist auch der Heilige Geist
in Gestalt der Taube sichtbar. An den beiden Altären sind
unten Stifterwappen
mit Inschriften angebracht.
Nun zu den Kreuzwegstationen Der Schulmeister von Sattel, Dominik Bachmann hat sie 1812 auf Holz gemalt. Mit den Stuckrahmen hat sie Moosbrugger gut in die Kirche eingefügt. Auch der Taufstein wurde bereits schon zur Bauzeit in die Kirche gestellt. Auch er müsste von Moosbrugger stammen. Die klassizistische Form mit dem Tuchgehänge zeigt sich sonst nicht ich der Kirche. Der grosse, schwere Deckel ist mit Stuckmarmor verziert. Darauf steht die kleine Gruppe, der etwas gedrungen wirkende Johannes tauft den knienden Jesus. Über der Türe der Sakristei, rechts, im Chor, hängt das Barockbild vom reumütigen Sünder. Schutzengel hüten den Sterbenden, der Tod steht neben ihm. Auf ihn wartet Christus über dem reinigenden Feuer. Über dem
mittleren, kleinen Turm der Orgel
thront König
David mit der Harfe. Dem Stil nach gehört die
Figur in das 17. Jahrhundert. Ob sie nicht erst beim Orgeleinbau nach
altem Vorbild geschnitzt wurde, ist eine andere Frage. Sie wurde 1812
von Stephan Aschwanden gestiftet.
Dass diese Kirche so
nah am See die Zeit überdauert hat und nicht "verrenoviert"
wurde ist wohl dem Geldmangel der Pfarrei zu verdanken. Nun aber wurde
sie 1985/87 stilgerecht restauriert. Dank Bund und Kanton und so vielen
Gönnern steht nun das Gotteshaus in neuem Glanz - aber im
alten Gewand wieder zu gemeinsamen Gottesdiensten und zu stillem Gebet
bereit.
Bauen, im Dezember 1993 Verfasser: Urs Guldimann, Pfarrer Bearbeitet und neu aufgelegt: Bauen, im Juni 2004 vom Pfarreirat Bauen Einige Familienwappen an den Kirchenfenstern: Friedhof Gruft oder
Totenkapelle
1809 mit der Stützmauer gegen den Berg eingebaut, 1882 renoviert. Kleines, mit Wölbung (Halbkalotte) versehenes, offenes Gebäude von wenig Tiefe, halbrund geschlossen, nahe dem Kirchenhaupteingang situiert. Missionskreuz 1952 neu angefertigt, mit lebensgrossem, vergoldetem Christuskorpus (Viernageltypus 19. Jh.) 1952 von Maler Karl Renner, Altdorf, restauriert Sog. Ploder- oder
Blauderdächli am Eingang zum Friedhofareal. Steht
in jener Partie, die erst nach 1800, anlässlich des
Kirchenneubaus durch Andreas Aschwanden, geschenkt wurde, sogar
ausserhalb des damaligen Friedhofs. 1837 hat es bereits bestanden. Im
Grundbuch 1858 als "Vorhalle" eingetragen. 1898 wollte man es
wegräumen. 1916 und 1954 Renovationen. Langgestreckter
Grundriss, axial auf das Kirchenhauptportal ausgerichtet, an den Ecken
tragen vier gemauerte Pfeiler ein Dach, die beiden Längsseiten
durch Sitzbänke begrenzt. Ebenso schlichter wie origineller
Gemeinschaftsbau von Seltenheitswert.
Kein
Wunder
wählen viele Brautpaare diesen so romantischen Ort! Spielt das
Wetter noch mit, so kann man Dank den Gärten mit Palmen und
mit Feigen- und Bananenbäumen und vielen Blumen auf den
Hochzeitsbildern ein südliches Ambiente vortäuschen.
Am 7.7.07 brauchte es eine gute Organisation, denn wie überall
wurde auch in Bauen dieses Datum für den speziellen Tag
ausgesucht. Und die Parkplätze sind hier nicht sehr
umfangreich. So war es gut, dass eine Hochzeitsgesellschaft per Schiff
anrauschte und auf dem Seeweg wieder fortging.
Es ist
ein
Gerücht, dass alle Paare per Langlauf-Ski die Treppe
hochpoltern müssen. Es war nur gerade dieses eine
frischgebackene Ehepaar, dessen Trainer es verlangte! Klar, dass ich
den lustigen Augenblick gleich einfangen musste! Wer weiss, vielleicht
entdecken sie sich sogar zufällig auf dieser Homepage. Der
Humor, das Glück und die Freude am Leben zu zweit ist, hoffe
ich sehr, bestimmt heute noch so gross wie am Hochzeitstag. Weiterhin
viel Glück!
Wie kommt Bauen dazu, ihre Kirche der Heiligen Idda zu weihen? Wer war Idda überhaupt? Wer das wissen will, sollte bitte weiterlesen. Das Pfarrblatt von Bauen und der Eintrag bei Wikipedia geben Auskunft: Pfarrblatt St. Idda Bauen November Am 3. November gedenken wir der Namenspatronin unserer Pfarrei, der heiligen Idda. Aus diesem Anlass wird an dieser Stelle in kurzen Zügen an ihre Lebensgeschichte erinnert. Idda wurde auf Schloss Kirchberg bei Ulm, aus einem adeligen Geschlecht stammend, geboren. Sie wurde die Gattin des edlen, aber sehr jähzornigen Grafen Heinrich von Toggenburg. Sie litt unter der Herrschaft ihres Gatten und suchte Trost im Gebet und im Spenden von Liebesgaben, welche sie in die Hütten der Armen trug. Auf den Verdacht der Untreue hin warf ihr Mann sie in furchtbarem Zorn aus dem Fenster der Burg in einen wilden Abgrund. Sie blieb wunderbarerweise unversehrt, baute sich aus Ästen und Reisern in der Wildnis eine Hütte und lebte dort 17 Jahre in völliger Verborgenheit. Endlich von den Jägern ihres längst reuigen Gatten entdeckt, bat sie diesen, in der Einsamkeit bleiben zu dürfen, worauf er ihr eine etwas wohnlichere Klause bauen liess. Idda verliess diese nur noch, um dem Gottesdienst der Benediktiner von Fischingen beizuwohnen; ein Hirsch mit Lichtern auf seinem Geweih soll sie zur Nachtzeit hingeleitet haben. Sie starb um 1259. Ihr Grab ist im Benediktinerkloster Fischingen im Thurgau. Auf der alten Toggenburg wurde 1860 ihr zu Ehren unter dem Namen St. Iddaburg eine Wallfahrtsstätte errichtet. Aus Wikipedia: Ida von Herzfeld (Heilige Ida) (geb. um 770/775; gest. 825) war eine deutsche Ordensgründerin. Die Herkunft Idas ist in der Geschichtswissenschaft umstritten. Einigkeit besteht, dass sie eng mit den Karolingern verwandt war. Nach einer Ansicht wird Ida als Tochter der Äbtissin Theodrada von Soissons (Schwester der Äbte Adalhard und Wala) angesehen, die ihrerseits eine Enkelin Karl Martells (durch des letzteren Sohn Bernhard) gewesen ist. Als Vater wird in dieser Variante Graf Theoderich, Sohn von Childerich III., dem letzten Merowinger-König gefunden. Nach anderer Auffassung ist Ida die Tochter Karlmanns und dessen Gattin Gerberga, der Tochter des Langobarden-Königs Desiderius. Beide Ansichten führen jedoch dazu, dass Ida, entweder über ihren mutmasslichen Vater Karlmann, dem Bruder Karls des Grossen, oder über ihre mögliche Mutter Theodrada, als Enkelin bzw. Urenkelin Karl Martells anzusehen ist und damit in der Seitenlinie eng im Karl dem Grossen verwandt war. Nach einer in der Literatur nicht näher belegten Mindermeinung soll Ida nach dem Tode Karlmanns von dessen Witwe Geberga und einem unbekannten fränkischen Grafen gezeugt worden sein. Hiernach hätte Ida keine verwandtschaftliche Verbindung zu den Karolingern, sondern über ihre Mutter (allein) zu den Langobarden. Nach ihrer Vermählung mit dem Sachsenherzog Ekbert verliess sie ihre Heimat und zog im Jahre 786 nach Westfalen zu seinen Gütern, die in der Nähe der heutigen Stadt Osnabrück lagen. Auf dem Wege dorthin überquerten sie die Lippe auf einer Furt bei Hirutveldun (altsächsisch: Hirschfelder) und schlugen am rechten Flussufer ihr Zelt auf. In der folgenden Nacht erhielt Ida im Traum den Auftrag eines Engels, dort eine Kirche zu bauen. Diese Traumvision bestimmte von nun an ihr Handeln und Denken. Sie mühte sich um den Bau eines Gotteshauses und wurde so die Gründerin der ersten katholischen Gemeinde im Münsterland. Die Reise nach Westfalen fiel in die Zeit des 30-jährigen Krieges zwischen den Sachsen und den Franken. Ida nahm in dieser Zeit die Sachsen in ihren Schutz. Der Hirsch, mit dem Ida oft abgebildet wird, ist ein Bild für die von den Franken gejagten Sachsen. Noch heute befindet sich der Hirsch im Wappen von Herzfeld. Im Jahre 811 starb Idas Gemahl Ekbert. An der Südseite der Kirche fand er seine letzte Ruhestätte. Über dem Grab wurde ein Portikus erbaut, wo Ida nach dem Tod Egberts wohnte. Dort, in unmittelbarer Nähe des Altars, widmete Ida sich ganz dem Gebet und der Sorge für die Gemeinde. Der Steinsarg diente dabei als Truhe für die Gaben, die sie zweimal am Tag an die Bedürftigen austeilte. Am 4. September 825 starb Ida. Der Portikus mit ihrem Grab wurde zur ersten Wallfahrtsstätte Westfalens. 155 Jahre später, am 26. November 980, erhob Bischof Dodo von Münster die Gebeine Idas zur Ehre der Altäre. Heute ist der Sarkophag der hl. Ida, der Schrein mit ihren Reliquien und Reste der von ihr erbauten Kirche in der Grabkrypta zu sehen und laden ein zum betrachtenden Verweilen, zum Gedenken an die "Mutter der Armen" und zum Gebet. Eine Tochter Idas, Ida die Jüngere, war mit Asig (Esiko) verheiratet, Namensgeber des Geschlechts der Esikonen, die als Grafen im Hessengau herrschten und aus denen u.a. die Edelherren zu Itter hervorgingen. Homepage Kloster Fischingen IDA von Toggenburg, auch: Idda, Itha, Itta, Ydda, Judith und Gutta, Benediktinerin (?), Heilige, geb. ca. 1140, gest. ca. 1226 in Fischingen i. d. Schweiz. In der 1481 von Albrecht von Bonstetten verfassten Vita I. wird sie als die Tochter des Grafen von Kirchberg und Gemahlin des Grafen von Toggenburg dargestellt. Da dieser den Verdacht ehelicher Untreue gegen sie hegte, stürzte er I. nach der Schilderung Albrechts aus dem Fenster des Schlosses Toggenburg. Durch ein Wunder überlebte sie den Sturz. I. deutete dies als göttlichen Beweis ihrer erwiesenen Unschuld, und beschloss, fortan als fromme Einsiedlern zu leben. Für diese Vorfälle existieren ausser der o. g. Lebensbeschreibung keine weiteren Quellen. Von diesem Zeitpunkt an verbrachte Ida ihr Leben entweder als Angehörige des Benediktinerinnen-Klosters Fischingen bei Kirchberg/St. Gallen im Laienstand, oder zumindest in Klausur bei diesem Orden. Hier wurde sie nach ihrem Ableben auch bestattet. Idas Verehrung als Heilige ist schon vor 1410 nachweisbar, die Bestätigung des Kultes erfolgte 1724. Als Patronin des entlaufenen Viehs wird Idda bis heute in der Diözese Basel verehrt. |
HERZLICHEN DANK FÜR DEN BESUCH UND IM VORAUS AUCH FÜR EIN FEEDBACK! EVELYNE SCHERER | Kontakt |