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1600 bis 1935 Naturereignisse
Zimbabwe ist unsere zweite Heimat geworden / 20.April 1985


Johann Ziegler aus Bauen in Zimbabwe


Urner Wochenblatt Nr. 30

Zimbabwe ist unsere zweite Heimat geworden

KZ.- Der erste Gast unserer neuen "UW"-Reihe ist Johann Ziegler aus Zimbabwe/Südafrika. Johann Ziegler, geboren am 31. Dezember 1925, stammt aus Bauen am Urnersee, ist verheiratet und arbeitet in Ruwa auf der Keymer Farm als Landwirt, auf englisch Farm-Manager. Johann Ziegler ist mit der Sankt Gallerin Gertrud Senn verheiratet. Die beiden haben drei Kinder, Agnes (1956), Peter (1959) und Paul (1968). Das zweitälteste Kind, Stephan, verloren sie im Jahre 1978 mit zwanzig Jahren. Geheiratet haben sie am 1. Dezember 1955 auf der Missionsstation Monte Casino in Macheke/Zimbabwe.

Johann Ziegler hatte vor seiner Ausreise an verschiedenen Stellen in der Ostschweiz als Knecht gearbeitet. Nachdem er der Älteste einer vierzehnköpfigen Kinderschar war, musste er einsehen, dass er auf dem kleinen Bergheimwesen "nicht grosse Aussicht hätte, zu etwas zu kommen". Vielleicht spielte "auch etwas Reise- und Abenteurerlust mit". Auf alle Fälle fasste er den Entschluss, in die weite Welt zu ziehen. Und so verliess er am 20. Januar sein Heimatdorf am See. Am 19. Februar erreichte er mit dem Schiff den Hafenort Beira (Mosambik), den er über Genua angesteuert hatte. Die Fahrt war sehr abwechslungsreich. Sie hatte durch den Suez-Kanal geführt mit Aufenthalten in Port Said, Aden, Tanga, Zanzibar und Mombasa. Von Beira erreichte Johann Ziegler in einer zehnstündigen Bahnfahrt sein Ziel Umrali in Zimbabwe, dem ehemaligen Rhodesien.

Dazu schreibt er: "Die Reise Genua-Baira erfolgte auf einem englischen Schiff. Mein Englisch bestand zu dieser Zeit nur aus einigen Worten. Trotzdem war die Reise etwas vom Schönsten. Da war es noch gemütlich, kein Gehetze. Bei jedem Halt durfte man an Land gehen, Stadt und Gegend besichtigen, oft bis zu drei Tagen, in Mombasa neun volle Tage, unter der Tropensonne des Äquators! Aber am Ende gelangte man doch ans Ziel! Heute sitzt man ins Flugzeug und ist in zehn bis zwölf Stunden in Zürich. Gesehen hat man nichts, und zudem ist man müde."

Mit der Arbeit zufrieden

Johan Ziegler arbeitet nun als Farm-Manager, wobei er für die Milchwirtschaft verantwortlich ist. "Diese Arbeit übe ich aus, seit ich in diesem Land bin", schreibt er uns. Und: "Die Arbeit im Milch- und Zuchtvieh-Sektor befriedigt mich sehr." Allerdings, so berichtet er, brauchen die Arbeiter viel Aufsicht, "sonst geht nichts recht oder wird nichts gemacht".

Nachdem ihm seine Arbeit sehr gut gefällt, möchte er in Afrika bleiben "so lange es geht". Doch lesen Sie seinen Bericht: "Mein Beruf ist heute noch der gleiche wie vor 30 Jahren. Damals kam ich auf eine Farm von rund 3 000 Hektaren mit Milchwirtschaft. Gemolken wurde von Hand, etwa 120 Kühe. Dazu wurde viel Tabak und Mais angebaut. Auch Schlachtvieh wurde gehalten.

Nach fünf Jahren wechselte ich auf eine andere Farm mit gleicher Bewirtschaftung. Diese Farm war kleiner (1600 Hektaren), dadurch aber von intensiverer Bewirtschaftung. Bis 1978 molk ich dort täglich über 300 Kühe maschinell. Daneben betreute ich eine Schlachtviehherde von 1500 Stück. Auf diesem Betrieb arbeitete ich 19 Jahre lang.

Die jetzige Farm ist eigentlich klein (700Hektaren). Es wird wiederum sehr intensiv gearbeitet. Melken bis zu 100 Kühen, alles Herdebuch-Tiere zur Anzucht von Zuchtstieren. Dazu eine Herde "Sussex", auch zur Zucht von Stieren. Wir halten gewöhnlich bis 60 Stiere im Alter von ein bis drei Jahren auf der Farm, die dann immer wieder verkauft werden. Beide Herden werden künstlich befruchtet, was ich selber mache. Der Samen wird von Amerika und England importiert. Auf diesem Betrieb melken wir dreimal am Tag, mit einem Tagesdurchschnitt von 25 Litern pro Kuh. Die besten Kühe geben bis zu 45 Liter im Tag.

Meine Arbeit bestand eigentlich all die Jahre hindurch hauptsächlich im Organisieren, dann im Beaufsichtigen der schwarzen Arbeiter, dass die Arbeit richtig gemacht wird.

Daneben ist man aber noch so ziemlich alles: Tierarzt, Mechaniker, Elektriker und was grad so kommt. Der nächste Tierarzt oder Fachmann kann unter Umständen 50 oder mehr Kilometer weg sein."

Der Heimat treu geblieben

"Als Schweizerbürger", so fährt er fort, "habe ich nie eine andere Staatsbürgerschaft angenommen. Das jetzige Zimbabwe hat in der kurzen Zeit, da ich hier bin, bereits viermal den Namen gewechselt."

Johann Ziegler möchte aber nicht mehr nach Bauen zurückkehren. "Nur wenn ganz besondere Umstände eintreten würden", meint er. Zu Hause ist ihm das Klima heute zu kalt, "und alles ist so eng, als ob die Berge einen erdrücken wollten".

Im Zimbabwe passt ihm das Klima: "Nie zu heiss und auch nie zu kalt." Er findet das Leben dort viel natürlicher: "Keine Hetze und kein Stress!" Allerdings verschweigt er nicht, dass sich in den vergangenen dreissig Jahren auch in Afrika in dieser Hinsicht einiges geändert hat. Aber: "Nach dreissig Jahren ist Zimbabwe unsere zweite Heimat geworden und wir sind sehr interessiert am Wohl und Weh dieses Landes, auch wenn wir nicht dessen Bürger sind."

Politisch, das hält er fest, "mischt man sich jetzt am besten gar nicht ein, besonders wenn man nicht Staatsbürger ist". Gesellschaftlich aber "macht man immer mit". Und der Satz ist vielversprechend: "Die grossen Parties auf den Farmen sind stets gemütlich."

Beziehungen zu Uri

Johanns Eltern sind gestorben. Hingegen leben noch fünf seiner Brüder und acht seiner Schwestern. Sie sind alle in der Schweiz wohnhaft; keines der Geschwister wagte also den Schritt nach Afrika. Tanten, Cousins und Cousinen kennt er "die meisten nicht mehr." In Zimbabwe aber hat er neue Freunde gefunden.

Trotzdem möchte er die Beziehungen zur Schweiz nicht abbrechen. So ist er Mitglied des Schweizer Clubs Harare. Und selbstverständlich liest er sein Leibblatt: "Das Urner Wochenblatt wird von der ganzen Familie von A bis Z gelesen." (Das freut uns natürlich. Vielen Dank!)

Johann Ziegler-Senn weilte 1964, 1974, 1981 und in Dezember des vergangenen Jahres in der Schweiz auf Heimaturlaub. Als "direkten Draht" in die Heimat benützt er im übrigen den Schweizer Kurzwellensender Schwarzenburg, wo er "alles verfolgt", was über die Schweiz und vorab den Kanton Uri berichtet wird.
 

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