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2012 Erlebnis eines Konzertflügels
2012 Konzert russische Vokalmusik
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2000 Musikverein modernes Outfit
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1987 Der Berg rutscht
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1985 Zimbabwe als zweite Heimat
1984 Oswald Ziegler Landesratspräsident
1983 Ehrung Alberik Zwyssig
1982 Explosion Sprengstofffabrik Isleten
1977 Lange Nacht über Abgrund
1977 Bedrohende Naturgewalten
1974 Tunnel Isleten Bauen
1973 Besuch in kleinster Gemeinde
1973 Big John in Bauen
1971 Schützengesellschaft Bauen
1965 Pfadfinder in Bergnot
1949 Unglück erschüttert Tal
1947 Fatales Schadenfeuer
1940 Anbauschlacht
1911 Erdbeben Berichte
1857 Geheimnisse des Pfarrers
1600 bis 1935 Naturereignisse
Bedrohende Naturgewalten / 27. August 1977

Naturgewalten

Urner Wochenblatt Nr. 67

"Nur wenn man weiss, wie stark der Urner seit jeher unter den Naturgewalten gelitten hat, je unerbitterlicher er diesen feindlichen Mächten in allen Zeiten ausgeliefert war, ist es möglich, den Urner richtig zu verstehen. Darum wollen wir die alten Chroniken aufschlagen. Sie künden uns von manchem grossen Unglück; sie beweisen uns aber auch, wie der Urner, allen feindlichen Gewalten zum Trotz, sich immer wieder zu behaupten wusste." Diese abschliessenden Worte zum Kapitel "Naturgewalten" im Uribuch von Leonhard von Matt (1946), stammen vom damaligen Kanzleidirektor und Historiker Friedrich Gisler. Seine Aufmunterung, in den alten Chroniken nachzublättern, brachte uns auf die Idee, einen historischen Rückblick über die Unwetterkatastrophenberichte im "Urner Wochenblatt" seit dessen Bestehen zu veröffentlichen.

von Beat Arnold

(gekürzt von Evelyne Scherer)

Urner Wochenblatt, 29. Juli 1882

Ein Tag des Unheils und Schreckens. Unwetter über den Häuptern der kleinen und grossen Windgälle. Hauptschadengebiete: Unterschächen und Silenen. Friedrich Gisler berichtet von Wasserschäden in neun Gemeinden.


Urner Wochenblatt, 29./30. November 1885

Die Wasserverheerungen in der St. Andreanacht

Reichlich Schneefall hatte die Hochthäler bedeckt. Die Flüsse und Bäche des Landes waren auf ihr winterliches Mass zurückgegangen und flössten keine Bedenke mehr ein. Doch der Mensch denkt, Gott aber lenkt. Es trat warme Witterung ein. Der Hauch des Föhns arbeitete einem, letzten Samstag schon eingetretenen, in mächtigen Güssen niederströmenden, sömmerlich temperierten Regen vor. Bange Ahnungen bemächtigten sich rasch der Gemüter.

Amsteg: Bristenlaui mit Schnee und grössere Mengen Geschiebe

Isenthal: Strasse von St. Jakob bis nahe an das Dörfli zum grössten Teil ruiniert.

Seedorf und Attinghausen: Kummetbach entwertete die "Schwandermatt", die "Hartmanns Gand" und andere Güter. Wege in Gräben verwandelt.

Bodenwald, die Rettung für Seedorf. Im Bodenwald liessen die reissenden Fluten eine ausgedehnte Steindecke zurück. "Fast alle Güter von Seedorf bis zur Kirche und dem von derselben zur Reussbrücke führenden Fussweg sind mehr oder weniger beschädigt.

Meiental: Stegbrüche und mit Geröll übersäte Heimwesen. 

Urner Wochenblatt,1. und 2. August 1888

Überschwemmungen in Erstfeld, Schattdorf, von Rynächt bis Bötzlingen ein einziger See

F.Gisler: " Die Häuser und Ställe standen im Wasser wie Inseln und von dem sonst schönen Wiesengrunde waren nur mehr die obersten Haaglatten sichtbar."

Am 2. August läuteten in Flüelen, Seedorf, Attinghausen, Bürglen, Schattdorf und Erstfeld die Sturmglocken.

Urner Wochenblatt, 18. Juni 1910

"Harte, tiefe Wunden sind dem ganzen Lande geschlagen worden und lange wird es dauern, bis sie wieder vernarbt sein werden. Aber all das wäre schliesslich zu verschmerzen. Den dunkelsten Schatten in die Unglückstage wirft die Katastrophe im Waldegg ob Altdorf, wo 12 Menschenleben den empörten Elementen zum Opfer gefallen sind. wo eine zahlreiche, grundbrave, vielversprechende Familie fast gänzlich vernichtet wurde. Das ist das traurigste an allem, trauriger und herzzerbrechender als alles andere, wenn einem auch das Weinen ankommen möchte angesichts der grauenhaften Verwüstungen, denen das Auge allenthalben begegnet."

Aufwühlender Tatsachenbericht 

Was war passiert in jener Unglücksnacht vom 14. auf den 15. Juni 1910? Die im darauffolgenden Monat Juli verfasste Erinnerungsschrift, der Reinerlös aus dem Verkauf war für die Unwettergeschädigten bestimmt, gibt beredt Auskunft: "Es war altes, in der Rinne des Kapuzinertales angesammeltes Geschiebe, welches die Katastrophe verursachte. Die furchtbare Gewalt des von den steilen Hängen niederströmenden Wassers brachte diese Geschiebemassen ins Rutschen. Eigentlicher Erdrutsch ist keiner erfolgt." Sowohl die Ausgabe des Urner Wochenblattes, als auch die Erinnerungsschrift geben einen in aufwühlendem Stil geschriebenen Tatsachenbericht über das Unglück, das die Familie Ziegler ereilte, wieder.

Die Erinnerungsschrift: "Nach 1 Uhr wirds wieder lebendig im Bannwald, neues Krachen und Getöse von rollendem und kollerndem Gestein. - Es wird ernsthaft. Aber wieder kommt es zur Ruhe. Dann, bald nachher ein dritter fürchterlicher Lärm am Berg, langanhaltendes Rollen, wilde Hilferufe, darauf ein grässliches Krachen von berstendem, brechendem Gebälk, ein gellender Schrei! Aber nicht von weither, sondern gerade oberhalb des Dorfes, beim Kapuzinerkloster - Da hinauf rennt man; nun läutet auch noch die Sturmglocke - ein grausiges Unglück ist geschehen. Hoch droben am Waldrande, nordwestlich des Kapuzinerklosters, wenige Schritte ob der Villa Waldegg stand Briefträger Zieglers Haus - das hat die Ribi zerstört, verschüttet und damit die ganze Familie mit Ausnahme des Vaters und der abwesenden Tochter. Im Nu wimmelte es droben von Menschen, die Hilfe bringen möchten, zu spät leider!"

Besonders prekär war die Lage in Flüelen: ... Zirka 2 Uhr aber war schon der ganze Kirchplatz unter Wasser, führten Brücken zur Kirche und zu den Hotels und wenn man zum Bahnhof wollte, so musste man entweder durch tiefes Wasser waten oder hinten herum über den Holplatz und die Bahnlinie gehen... Doch das war bloss der Anfang. Im Verlauf des Abends und in der Nacht wuchs der See noch mehr. Donnerstag früh war das ganze Dorf bis zum Käppeli hinauf unter Wasser. In der Kirche war hoch Wasser, nur der Chor war frei, die Beter mussten auf den Bänken stehen, nachdem sie mit Schiffen in die Kirche gekommen waren."

Urner Wochenblatt, 21./22. Juni 1933

Schlimme Schäden und Hochwasser wegen hochgehender Bäche in Altdorf, in Flüelen und in Erstfeld. Bei Spiringen wurde die Klausenstrasse an zwei Orten verschüttet. Wassernot in Bürglen. In Andermatt brachen unter der schweren Schneelast (im Juni!) zahlreiche Leitungen und Masten.

Urner Wochenblatt, 5./6. August 1939

"Ein unheimlicher Regensamstag liess nichts Gutes ahnen." Überschwemmungen in Erstfeld, Dammbruch in Attinghausen, Hochwasser im Urserental, Verwüstungen in Hospental. Hochwasser in Andermatt, Gurtnellen, Schattdorf. Innert 24 Stunden fielen in Altdorf 82 Millimeter Niederschlag.

"Durch die wolkenbruchartigen Regenfälle des vergangenen Wochen-Endes hob sich der Seespiegel vom Samstag auf den Sonntag von 1.24 auf 1.68 und vom Sonntag auf den Montag auf 1.92, also innerhalb zwei Tagen um volle 68 Zentimeter, was ein schlagender Beweis für die unheimliche Heftigkeit und abnormale Ergiebigkeit der Niederschläge der vergangenen Tage ist, die im Lande Uri so viel Unheil angerichtet haben."


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