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Alpabfahrt per Seilbahn nach Bauen am 21. September 2012

Alpabzug

Diesen Nachmittag erhielt ich neue Erkenntnisse über die Talfahrt von einigen Kühen von der Alp zum See runter. Den Sommer über durfte die Herde auf der Alp hoch über Bauen verbringen, saftige Kräutlein wiederkauen und würzige Milch produzieren. Heute war aber Ende Sommerferien und Freiheit. Alpabzug! So heisst es wenigstens an anderen Orten. Hier aber war Alpabfahrt! Per Seilbahn, bitte, nur für Tier- und Warentransport! Menschen müssen marschieren, und das ist ein sehr, sehr langer Umweg. Die Kühe dürfen die Abkürzung per Seilbahn geniessen. Hier eine kleine Fotoreportage dazu.

Erstaunlich, wie ruhig und gelassen die Tiere den Transport duldeten. Im Kasten war grad genug Platz für zwei grosse oder drei kleinere Tiere. Gesteuert wird jeweils von der Bergstation aus.

Na dann, wünsche allerseits eine angenehme Herbst- und Winterzeit. Im Frühling gehts dann wieder bergauf. Per Seilbahn natürlich!

Für Neugierige heisst es:

Betreten der Talstation ist verboten!

Achtung

Materialseilbahn kann plötzlich ohne Vorwarnung ein- oder ausfahren!

Alpabzug Alpabzug
Alpabzug Alpabzug

Ich war überrascht, wie ruhig die Kälber aus dem Kasten stiegen. Der Bauer erklärte: Sie sie haben keine Sicht über den Bretterrand. Also fühlen sie sich in Sicherheit.

Alpabzug Alpabzug

Wer am Ende des Tages noch oben war, musste wegen Schlechtwetter ebenfalls marschieren. Ein von Windböen geschaukelter Kasten wäre dann doch ein zu gefährliches Unternehmen geworden.

Alpabzug

Aus dem Gedichtband von Franz Mattli

D'r Alpüfzug

D'r Friehlig flieht i d'Bärge
Und macht em Summer Platz.
Fül lyt d'r Hund im Hysli
Und müderig isch d'Chatz.

Bald grienets ai und bliehets
Am blawe Alpesee
Und d's Alperosestydli
Luegt g'wundrig usem Schnee.

Da trybt en g'heimi Sehnsucht
D'r Bür uf d'Alpeweid.
Er packt sy Rustig z'ämme,
Die isch bald z'sämmetreit.

E jedi Chue und Rindli
Wird mitere Schälle ziert.
Die scheenst Chue treit die greessti,
Wo's Sänte immer fiehrt.

Mit Singe und mit Johle
Gahts de den Alpe zue.
Wie d'Geiss und d'Schäfli springe,
Ei, weles freidigs Tue.

Das isch ai nid z'verwundere.
I frischer Alpeluft
Sich z'sunne und sich z'tummle,
Umgäh vo Bluemeduft.

Das isch doch es Vergniege
Fir d'Büre und firs Veh
Und lustig isch halt d's Läbe
Uf fryer Alpeheh.

Franz Mattli
Mys Ürnerland
Druckerei Huber, Altdorf
1936


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