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 3. Juli 2009 Abschiedsbrief Silvia Tresch

Schulhaus

(Das Ende ist zugleich der Neuanfang. Das Schulhaus gibt es immer noch. Es beherbergt aber nicht mehr die Primarschule, sondern die Musikakademie Uri.
Das sei vorweggenommen.  Und nun zum Abschiedsbrief:)


Hommage an ein Schulhaus

Du bist ein stolzes Haus mit einer geschichtsträchtigen denkmalgeschützten Aussenfassade in der prachtvollen Umgebung von Bauen. Innen bestichst du durch Helligkeit, Funktionalität und Modernität, der man sich nicht entziehen kann. Ist das etwa eine öffentliche Liebeserklärung?

Morgens schweifte mein Blick beim Öffnen der Türe durch die vielen Fenster über den See. Die Stimmungen waren unterschiedlich, vom rötlichen Lila-Blau, wenn sich der Morgenhimmel im stillen Wasser reflektierte, bis hin zur Farbnuance Türkis. Oder es zogen mich eine stürmische Föhnstimmung oder ein dunkel aufgewühlter Urnersee in ihren Bann. Ein kurzes Verweilen lag immer drin, ein Moment des Innehaltens, bevor die Arbeit begann.

Das typische Läuten einer schrillen Schulhausglocke wird entweder sehnsüchtig erwartet oder verflucht. Dieses Schulhaus hat jedoch keine Glocke. Wir läuteten über alle Jahre hinweg entweder mit einer Kuhglocke oder wir hupten. Das klappte bestens.

Der Unterricht wurde nur ganz selten durch Autolärm gestört. Vielleicht machten sich deshalb die älteren Kinder einen Sport daraus, die Schiffe an deren Hupen zu erkennen ohne sie zu sehen.

In der Adventszeit kam ein Erstklässler ganz aufgeregt während des Unterrichts zu mir und erzählte, er hätte jetzt gerade in der Dämmerung das Christkind über den See gegen Bauen fliegen sehen. Er sei sich ganz sicher.

Die Ferien lassen in einem Schulhaus Ruhe einkehren, könnte man meinen. An einem ersten Schultag, wir waren alle auf dem Pausenplatz versammelt, schaute ein Siebenschläfer uns Störenfriede von der Hauswand herunter mit fragenden Augen eine Weile stumm zu. Dann überliess er uns das Haus und wurde nie mehr gesehen.

Schulhaus, ich schliesse die Türe Abschied nehmend ein letztes Mal. Ich habe gerne in deinen Räumen gearbeitet. Die guten Erinnerungen an dich und die Kinder nehme ich mit, die schlechten lasse ich da.

Ich hoffe für dich, dass man weiterhin Sorge zu dir trägt. Schliesslich bist du eines der schönsten Schulhäuser in der Schweiz.

Silvia Tresch, langjährige Primarlehrerin in Bauen


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