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Flüelen - Gibel - Ober Axen - Sisikon - Tellskapelle

3 Std. 40 Min.

Es gibt zwar bedeutend einfachere Wege, um zur berühmten Tellskapelle zu gelangen, aber für die Wanderer ist unsere Route über den Ober Axen zweifellos landschaftlich attraktiver als die Hinfahrt mit Schiff oder Auto. Vor dem Bau der Axenstrasse anno 1865 war dieser Fussweg die einzige Landverbindung zwischen Flüelen und der Tellskapelle. Tellskapellen gibt es zwar deren drei, nämlich in Bürglen, Küssnacht und Sisikon. Die Sisikoner Kapelle ist aber von ihnen die älteste und zweifellos auch die berühmteste. Hier soll Wilhelm Tell seinen kühnen Sprung vom Nauen Gesslers auf die Tellsplatte getan haben. Die Legende will, dass die Kapelle 1388 gebaut wurde und dass bei der Einweihung 144 Männer dabei waren, die den Tell noch persönlich gekannt hatten. Das Kirchlein ist dem heiligen Sebastian geweiht und wurde in den Jahren 1879 bis 1882 vom Basler Historienmaler Ernst Stückelberg mit vier grossen Wandgemälden zur Tellgeschichte geschmückt. Seit dem 16. Jahrhundert führt die weltliche und geistliche Obrigkeit des Kantons Uri jeweilen am Freitag nach Auffahrt einen Bittgang zur Kapelle durch, zum "Lob des Allmächtigen Gottes und seiner Würdigen Muetter Mariae", aber auch "zum Troste und Gedächtnis Wilhelm Tellen von Uri", wie im Stiftsbrief zur ersten Prozession festgehalten wird.

Tellensprung


Flüelen


Vom Bahnhof Flüelen wandern wir der Seepromenade entlang nordwärts immer parallel zur Eisenbahnlinie. Durch ein Villenviertel gelangen wir zum Gruonbach. Der Weg führt uns über das Bahntrassee und zur Axenstrasse, die wir überqueren. Wir wenden uns nordwärts, und auf einem steil nach rechts abzweigenden Quartiersträsschen wandern wir bergan in den Bannwald von Flüelen. Wir überqueren den Bach auf einer Brücke und steigen am andern Talhang steil zur Häusergruppe von Gibel empor. Weiter geht es auf einem guten Weg durch mehrere kleinere und grössere Täler.



Ober Axen


Wir verlassen den Wald und erreichen nach kurzer Wegstrecke das Bergrestaurant auf dem Ober Axen. Von hier haben wir einen weiten Ausblick ins Reusstal im Süden, auf den Urnersee und die Rigikette im Norden. Über offene Wiesen steigen wir nordwestwärts zum Unter Axen hinunter und von dort durch den Wald zur Axenstrasse, die wir beim Hotel Tellsplatte erreichen. Ein schöner Fussweg führt uns von hier in mehreren Kehren zur Tellskapelle hinunter.

Sisikon

Nach dem Besuch der Tellskapelle erreichen wir nordwärts die Schiffsstation Tellsplatte, wo sich per Schiff eine Abkürzungsmöglichkeit nach Flüelen oder Sisikon bietet. Wir wandern auf einem neu angelegten Wanderweg knapp über dem Ufer nach Sisikon. Nur für die letzte Wegstrecke müssen wir zur höher gelegenen Axenstrasse hinaufsteigen. Auf dem sicheren Trottoir gelangen wir nach Sisikon, wo sich die Bahnstation befindet.

Quelle: Das Gelbe Heft, Schweizer Woche WEGWEISER



Weinbau in Sisikon

Im Gumpisch usset-dem Tällä soll friähner ä Wybärg gsy sy. Jetz isch es mit Wald und Steig'rell iberdeckt. Wossi a der Axästrass b'buwä hennt, hed än Arbeiter dert nu ä Wystock midarä ganzä Trubä mit grossä Beeränä g'fundä. Au i der undärä Bitzimatt isch vor Zyttä-n-ä Wybärg g'sy, aber dert heig der Schnee d'Räbä-n-appägschlagä; äs isch halt gar stotzig dertä.

J.J. Huber u.a.

Der Weinberg im Gumpisch hat sich nach Mitteilung der Brüder Infanger vom äussern Tellen in der Nähe des Eisenbahn-Wärterhäuschens befunden und sei, wie ihre Voreltern überliefert, durch eine Rübi zerstört worden, die ganze, noch in ihrem Erdreich aufrecht stehende Tannen mit sich gebracht habe. Gumpisch gehört heute zum Gut Bittleten am äussern Tellen, war aber zeitweilig eine Liegenschaft für sich.

Quelle: Sagen aus Uri Band 1


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