1909
Oktober / Postbetrieb und Pferdeschutz
Urner
Wochenblatt 2008 / Vor 100 Jahren
Der
"Schweizer. Pferdeztg." wird u. a. geschrieben: Wenn die Post die
schweren, oft vollbesetzten Postwagen, mit den meistens leichten und
geringen Pferden bei stundenlang ansteigender Strasse an der
Passhöhe des Klausen ankommt, speziell von der Glarner Seite,
und
die Pferde voll Atem sind, so werden sie schon zum Traben angetrieben,
100-300 Meter bevor die Passhöhe ganz überwunden ist
und
nachher geht's dann erst recht im Galopp den Berg hinunter. Es ist im
Interesse des Pferdeschützers wie aller -Besitzer unbedingt
nötig, dass mit einem solchen Unfuge und einer solchen
Tierquälerei aufgeräumt wird und dass die Vorschrift
gegeben
wird, die Pferde auf der Höhe eines Postpasses wenigstens 1-2
Minuten ausruhen zu lassen, bevor man sie zum Traben bringt. - Es ist
daher auch nicht verwunderlich, wenn fast jeden Sommer 3-5 Pferde auf
der Route des Klausenpasses allein zu Grunde gehen und Lungen- und
Herzschläge bekommen. Hier ist nicht das Pferdematerial allein
schuld. Welcher Schaden dem Posthalter allein erwächst, kann
man
sich denken. Der Mann kann eben nicht überall sein als eigener
Pferde- und Hotelbesitzer.