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1973.09.08 Spilau ist eine Reise wert

Gotthard-Post Nr.36

Spilau ist eine Reise wert...

Zu Besuch hoch über dem Riemenstaldertal

-ar- Seit König Winter sein Zepter in höheren Regionen für relativ kurze Zeit abgetreten hat, herrscht auf den Urner Alpen wieder Hochbetrieb. Es dürfen einige tausend Haupt Vieh sein, welche hoch über dem Talboden gehritet werden und in unserer Region der Futtersuche nachgehen. Schon bald aber wird wieder zur Abfahrt geblasen: die Tage sind schon merklich kürzer, die Temperaturen kühler geworden, und vor wenigen Tagen machte sich in den obersten Zonen wieder erster Flockenwirbel bemerkbar.

Bevor nun die strammen Herden unter heimeligem Glockengebimmel, angeführt durch urchige Sennen und die tännchengeschmückte Leitkuh, wieder talwärts ziehen, entschloss sich die "Gotthard-Post" zu einer "Alpvisite". Als Ziel lockte Spilau, die schöngelegene Urner Alp mit dem verträumten See, rund 1800 Meter über Meer auf der linken Seite des Riemenstaldertales gelegen. Wer den zirka anderthalbstündigen Weg vom Chapelenberg aufwärts scheut, kann sich bequem mit der Luftseilbahn (Länge: 1,5 Kilometer. Höhendifferenz 600 m), welche 1968 dank der Initiative von Hans Stadler (Altdorf) erbaut worden ist und vier Personen Platz bietet, in die prächtige Bergwelt hissen lassen.

Auf Spilau selbst bieten sich dem Wanderlustigen eine ganz Reihe ansprechender Touren.

Von der Bergstation aus erreicht man den See in einer knappen halben Stunde, den Rossstock in 2 und den Kaiserstock in 2 1/2 Stunden. Aber auch Richtung Eggberge/Biel sowie Lidernen - Goldplangg- Muotatal locken lohnende Wanderrouten. Übernachtungsmöglichkeiten stehen auf Spilau ebenfalls zur Verfügung, so etwa in der Lidernen-Klubhütte (400 m östlich der Seilbahn-Bergstation).

Zu Besuch beim "Alpvogt"

Auf Spilau sind zurzeit drei Urner Älplerfamilien "daheim". Und zwar: Gebrüder Arnold, Josef Furrer und Hans Stadler. Da letzterer mit seinen 81 Lenzen bereits zum dritten Male als "Alpvogt" der Korporation Uri verantwortlich zeichnet, klopften wir kurz an seiner Türe an. Er sowie seine Frau Marie, dann aber auch "Juniorchef" Sepp sowie Vreni Stadler stehen dem Betrieb mit ebenso viel Fleiss wie Umsicht vor und halten die Familientradition hoch. Dass die 25 Kühe, die Kälber und Schweine für Arbeit in Hülle und Fülle sorgen, braucht wohl kaum hervorgestrichen zu werden. Etwas aber steht im "Pflichtenheft" der Stadler ganz zuvorderst: das Käsen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die appetitlichen, vollfetten Spilauer Alpkäse geradezu reissenden Absatz finden und sowohl unter Einheimischen wie zufällig aufkreuzenden Touristen zufolge ihrer Qualität sehr gefragt sind.

Dass Käsen nicht irgend eine Arbeit, sonder vielmehr

ein viel Sorgfalt erheischendes Spezialistentum

ist , davon liessen wir uns am auf Hochglanz polierten Kupferkessi überzeugen. Eine gehörige Portion Fingerspitzengefühl und Erfahrung gehört jedenfalls dazu, wollen doch selbst Witterung und Temperaturen aufs genaueste berücksichtigt sein und gilt es, die goldgelben Laibe im Keller erst noch während langen Wochen zu pflegen, ehe das Produkt dann veräussert werden kann. Die Urner Alpspezialität eignet sich auch als vorzüglicher Raclettekäse und ist ebenfalls im Talboden erhältlich.

Auf Spilau wird nebst der Arbeit auch das religiöse Moment nicht vergessen. Nichts vermöchte dies besser beweisen als das vor wenigen Jahren (1965) im Frondienst erbaute Kapellchen. Unter der Inschrift "Heilige Brueder Chlaus, bhüet Mänsche, Alp und Veh" finden sich Dutzende von Gläubigen Sonntag für Sonntag ein, um in Gottes freier Natur kurze Momente der Einkehr zu verbringen.

Schon bald aber wird es gelten, auch hier die Bretterverschläge anzubringen. Denn am 10. September zieht man in den Unterstafel auf Alplen, um dann am 26. September endgültig ins Tal abzufahren.

Die "Gotthard-Post" wünscht allen Älplern, welche droben auf dem hohen Walle noch für kurze Zeit ihrer gestrengen Arbeit nachgehen, sonnige und unfallfreie Tage und hofft, da und dort am prasselnden "Chämifeuer" als Gast anwesend sein zu dürfen.



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